Im Film «Madres Paralelas» spricht der Regisseur über Janis und Ana, zwei Single-Frauen, welche in derselben Geburtsstation in Madrid gebären. Janis ist eine erfolgreiche Fotografin, sie nähert sich den 40er Jahren und sie ist nach einer Romanze mit einem verheirateten Mann schwanger geworden. Sie erfreut sich daran, dass sie bald Mutter wird und es stört sie nicht, dass sie ihr Kind alleine gross zieht. Die Geschichte von Ana ist verschieden: Teenager, ist sie auch per Zufall schwanger geworden. Sie stammt aus einer problembelasteten Familie: die Mutter ist nur mit ihrer Schauspielkarriere beschäftigt und der Vater sendet seine Tochter von zu Hause weg aufgrund der unerwünschten Schwangerschaft. Zwischen Ana und Janis entsteht eine Freundschaft, welche auch nach der Externierung aus dem Krankenhaus weitergeht.
Durch den Film «Madres Paralelas» scheint es, dass der Regisseur Pedro Almodóvar sich eines anspruchsvolles Szenarios bedient. Er scheint immer seine Meinung zu ändern und zeigt uns eine neue Geschichte auf. Die Geschichte, die uns vor Augen geführt wird, scheint nicht vertieft zu werden oder sich zu einem Ende zu neigen oder die Vorgehende abzuschliessen. Es ist diejenige Art von Mischung, bei der du immer aufs Neue eine Geschichte hinzufügst, ohne mit Klarheit zu wissen, was eigentlich bis zum Ende sein wird.
Es sind viele gemischte Ideen hier: Die Idee der Mutterschaft und des Feminismus, die Obsession des Regisseurs für homosexuelle Beziehungen, eine Auseinandersetzung mit der Geschichte Spaniens und die Kritik an denen, die nicht Licht machen wollen in einem so blutbehafteten Event wie der Zivilkrieg.
Mit «Madres Paralelas» kehrt der Regisseur zum femininen Universum zurück, zur Mutterschaft, zur Familie. Er spricht mittels seiner Akteure über die Wichtigkeit der Vorfahren und der Nachkommen. Die unvermeidliche Präsenz des Gedächtnisses. Es gibt viele Mütter in der Filmographie des Regisseurs aber jene, welche an dieser Geschichte teilnehmen, sind grundlegend verschieden.