Wir Menschen verspüren das Bedürfnis, zu bewundern. Uns gefällt das Schöne. Wir betrachten.
Wenn du bewunderst, erstarrst du wie in einer Blockade für ein paar Sekunden. Die Augen starren ins Leere, gleichsam wie du in jenem Moment ein Weltwunder vor Gesicht bekommen hättest. Und so verlierst du dich. Deine Bewunderung bringt mit sich ein Teil von dir. Sie bringt zum Ausdruck den Teil, der dich repräsentiert.
Weil das, was du siehst, dich repräsentiert, schenkst du ein Teil deiner Gedanken. Du schenkst ein Teil deiner Zeit. Es ist ein gleichwärtiger Tausch, der gemacht wird, ohne, dass du dich ihm wiedersetzen kannst, ohne dass du denken kannst, ohne dass du etwas sagen kannst.
Du bleibst stumm vor Staunen im Versuch schlussendlich in dein Gleichgewicht, die Balance zwischen dir und deine Aussenwelt zu bringen. Weil dann, wenn du bewunderst, identifizierst du dich, mit dem, was vor dir steht. Es gefällt dir. Es repräsentiert dich. Es ist das Bild, welches du gebraucht hast.
In deinem Unterbewusstsein beginnt sich nun ein Fragezeichen zu formen: Wie haben exakt deine Vorlieben bezogen auf das Bild, das zu gesehen hast, zusammengepasst?
Für Bewunderung existiert auch Respekt. Respekt für das Bild vor deinen Augen, und für dich zählt die geschenkte Zeit gar nicht mehr.
Du sammelst dich und versuchst erneut in deine Welt einzutauchen. Die Sekunden verstreichen schwer in dem Versuch in deinen Gedanken ein Licht zu bringen. Du versuchst Licht zu machen.
Eine Frage dreht sich in deinem Gedächtnis in dem Versuch, dir keine Ruhe zu lassen: Und schlussendlich, was ist der Preis dieser Bewunderung?